Schulwesen
Schulwesen
Geschichte der Schulen
Volksschule 1648 - 1900
Volksschule 1901-1930
Hilfsschule 1922-1930
Katholische Volksschule 1801-1930
Seminar 1877-1922
Berufsschulen 1803/1804; 1872-1886; 1904-1930
Mittelschule
Gymnasium
Logau
Lyzeum
1930
Elementarschulen:
3 Rektoren, 1 Hauptlehrer, 20 Lehrer einschl. 4 Konrektoren und 10 Lehrerinnen.
- Drei mit je 7 aufsteigenden Klassen
- Hilfsschule (dreiklassig)
Volksschule
1648 - 1900
Bis ca.
1648 weitgehend
ungeregeltes Schulwesen. (Seite 75)
Hauslehrer für den Landadel
1663 beklagen sich die Oelser Bürger, dass im Seminar kein Unterricht im Lesen und Schreiben gegeben wurde.
Ratskanzlist Andreas Bache wurde zum deutschen Schreib- und Rechenmeister.
Für kleine Knaben und Mädchen. Kleines Gehalt bewilligt. Geht
1668 weg. Nachfolger werden Rohleder und Brachvoegel, die sonst in der Lateinschule unterrichen.
1673: Ananias Engelschall aus Meissen, beider Rechte Kandidat und kaiserlich gekrönter Poet zum ersten salarierten Ludimoderator der deutschen Schule. + 1684.
1683:
Fürstlich Oelsnische deutsche Stadt- und Landschulordnung.
2. Auflage wird von Johann Theoph. Straubel in Oels gedruckt.
'
Teutsches Lesebüchlein für die Schulen im Fürstenthum Oels', 1702 (3. Auflage)
Schulpflicht für Kinder zwischen 6 und 9 Jahren.
1684 Zwei deutsche Schulen (Lehrer: Philipp Oertel und Adam Gumprecht).
1692: Johann Sebastian, aus Oels, hatte Theologie studiert. Ersetzt Gumprecht.
seit
1710: Glöckner an der Probst- und Salvatorkirche als Lehrer.
ab
1766: der Organist der Kirche.
Schule von 7-10 Uhr und 12-15 Uhr
Unterrichtet wurde im Wohnhaus des Lehrers.
Knaben, die Lesen und Schreiben konnten wurden in die unterste Klasse des
Seminars aufgenommen.
Mädchen blieben bis zum 13. Lebensjahr in der
Elementarschule.
Neben diesen priviligierten deutschen Schulhaltern gab es in der Vorstadt noch
Winkelschulmeister.
28.10.1769 Geistlichkeit wurde zur Ueberwachung der Schulen angehalten.
1809 Superintendent Gottlieb Leehr, der seit 1792 Propst und Rektor des Seminars war, wurde zum
Inspektor aller Schulanstalten befördert.
Macht viele Vorschläge, kann diese aber nicht finanzieren.
1809: Städteordnung
Carl Ehrenfried Günther, erster Vorsteher, Direktor des Seminars. Macht auf den schlechten Zustand des Unterrichtswesen aufmerksam.
Stadt kauft
Haus eines Hauptmanns von Gersdorff.
1810: Dort
Kinderhospital für 30 Waisen und Kinder armer Eltern.
1. Lehrer Lepach, dem 1814-1820 Klinkert folgte.
1820
Bürgermeister Gebauer vereinigte die bisherigen deutschen Schulen zu einer
Elementarschule und verlegte sie in das Kinderspital und stellte drei Lehrer an. (Jeder Lehrer gibt wöchentlich 20 öffentliche und 2 Privatstunden.)
1822 veranlasste Superintendent Michaelis eine Erfassung aller schulpflichtigen Kinder und erhöhte den Druck zum Schulbesuch. Der Privatunterricht wurde abgeschafft.
1822: 270 Schüler/ 1823: gegen 400.
Es wurden 7 Klassen gebildet, die weniger Stunden erhielt.
Anstellung eines Hilfslehrers
1823 brennt auch das Schulhaus ab.
Der Magistrat kauft das Haus von den Erben des Oberstleutnant Poser. Ecke Ohlauer-/ Schlossstrasse. Holzhaus. Hier später das Leihamt.
Neubau der Schule an der Zeughausstrasse aus Stein.
(AB 08.12.1824/49 Seite 420)
Am 31.10. geschah die Einweihung des im Jahre 1823 zu Oels abgebrannten Elementar-
Schulhauses, welches nunmehr ungleich schöner und zweckmässiger neu erbaut worden ist. Kinderspital nun wieder allein.
(Seite 77)
1881: Teilung in Knaben- und Mädchenschule.
mit je 7 aufsteigenden Klassen und einem Hauptlehrer als Leiter.
1883: Hauptlehrer werden Rektoren.
1884: Knabenschule blieb bis 1894 6 klassig.
Die Mädchenschule bis 1899.
Platznot: Klassen werden verteilt.
1. Mädchenklasse im Gebäude des Tabakskollegiums.
Knabenschule: Laurentiushospital; städt. Leihamt; im Privathaus von Preier.
Neues Schulhaus auf dem Gelände der alten Stadtbrauerei. 12 Klassenräume. Bezug: 11.-14.4.
1882 von der Knabenschule übernommen.
Zeughausstrasse.
Volksschule
1900 - 1930
Schülerbibliothek 1900 eingerichtet.
1911-1913
Seite 79
Neues Schulhaus mit 20 Klassenräumen. Einweihung 17.3.1913 an der Kronprinzenstrasse. Turnhalle angebaut. Auch 1930 dient das Gebäude seinem Zweck.
1915 und 1922 wurde das Schulhaus an der Rosengasse durch Vor- und Umbauten wesentlich verbessert.
1920-1930
Volksschulklassen
Bis 1918 drei Klassen mit 25 Lehrkräften.
Erhöhung bis 1930 auf 34 Lehrkräfte.
Grosses neues Schulgebäude an der Kronprinzenstrasse ist 1930 voll belegt. Auch die restlichen Schulräume sind belegt. Altes Landwirtschaftsschulgrundstück wird für Hilfsschule umgebaut.
Neues Schulhaus ist geplant.
Mittelschule 1924 gegründet.
1929 Schulhaus gebaut.
Privatlyzeum macht Sorgen.
ist seit über 75 Jahren eine höhere Oelser Lehranstalt.
Muss von der Stadt übernommen werden. Dazu braucht es auch ein neues Schulgebäude. Kostenbeteiligung durch den Kreis. Ist einzige höhere Mädchenbildungsstätte im ganzen Ostgrenzbezirk. Hat 50 % auswärtige Schülerinnen.
Hilfsschule
Hilfsschule
(Seite 79)
Gründung 23.3.1922 wurde für die schwachbefähigten Kinder eine Hilfsschule gegründet.
Untergebracht im neuen Schulhaus der Knabenschule.
Juli 1924 Schule wird selbstständig. 1. Lehrer wird Hilfsschulhauptlehrer.
1930: Drei Klassen mit drei Lehrern und ca. 70 Kindern.
1930 soll neues Schulgebäude an der Bernstädter Strasse erhalten.
Katholische Volksschule
Katholische Volksschule
(Seite 79)
Gründung vermutlich 1801
1817 im Kuratialhaus (Hilfsprediger)
12.4.1822 katholischer Organist muss für arme katholische Kinder eine Freischule einrichten.
1837: kath. Volksschule hat 2 Lehrer.
1847: Drei Klassen
1849: Schulhaus neu in der Rohrstrasse.
1883: Hauptlehrer wird der 1. Lehrer
1890: 4 klassig
1.1.1896 4. Lehrer.
Turnunterricht wird von der evang. Schule abgetrennt.
Schulhaus wird zu klein.
1899: Zeughausstrasse neues Schulhaus: 1 Lehrerzimmer und 5 Klassenräume.
Einweihung am 17.10.1899, fünfklassig.
1914 6 Klassen
1918 7 aufsteigende Klassen
1920 Hauptlehrer wird Rektor
1923 seit Ostern sieben Lehrkräfte
1926 eine Parallelklasse wird eingerichtet.
1930 Wieder bestehen Raumprobleme.
Neues Schulgebäude an der Virchowstrasse mit 16 Klassenräumen geplant, die auch die kath. Schule aufnehmen soll.
Seminar
1877 Neugründung des Seminars
1922 daraus Oberrealschule
KD 18 Seite 53, 1899
1877
124 Kinder mit 3 Räumen im Laurentiushospital
9.9.1879 Seminargebäude auf dem Schäferberg, die vier untern Räume werden belegt.
Aufgelöst
23.2.1925 74 Knaben und 54 Mädchen
65 Knaben 21 Mädchen übernahm die evang. Knabenschule, 25 in die Mädchenschule
1922
Errichtung der staatlichen
Oberrealschule in Aufbauform anstelle des früheren Seminars.
Berufsschule
Berufsschulen
Es gab nach der Grundausbildung keinen weiteren Unterricht.
Sonntagsschule 1803/1804
1803 werden zwei Lehrer des Seminars für einen solchen Unterricht eingesetzt.
über 100 Knaben.
Viele kamen nicht mehr. Im letzten Vierteljahr blieben nur 10-17 Lehrlinge. Schule wird deshalb 1804 wieder geschlossen.
1872-1886
Erst 1872 wird vom Gewerbeverein eine Handwerkerfortbildungsschule als Sonntagsschule ins Leben gerufen. Dann Verlegung auf Wochentage.
1883-1886 durchschnittlich 200 Schüler.
Im März 1886 durch den Magistrat aufgelöst.
Gewerbliche Berufsschule
13.10.1904 eröffnet. Gibt es auch 1930 noch.
1930: 403 Schüler, 16 Real- und 13 Zeichenklassen.
16 nebenamtliche Lehrer, darunter zwei Praktiker.
in der evang. Mädchenschule und der kath. Volksschule
Kaufmännische Berufsschule vom KV 1904 gegründet.
Schulträger ist der KV Oels.
Als Sonntagsschule zunächst freiwillig.
Am 3.5.1910 als Pflichtschule geführt. Bis Ende 17. Lebensjahr
Ab 1.4.1921 auch weibliche Lehrlinge.
1930 in den Räumen der Mittelschule. Sie hat Unter-, Mittel- und Oberstufe. Von ca. 130 Personen besucht, die auf 4 Klassen aufgeteilt werden. 4 nebenamtliche Lehrer.
Dazu an drei Abenden Unterricht im Maschinenschreiben.
Mittelschule
Seite 87
18. Jahrhundert
Einteilung in Elementar- und Bürgerschulen.
Elementarschulen vermittelten Grundkenntnisse für alle Kinder, also auch für Mädchen.
Knaben, die lesen und schreiben konnten, kamen in die unterste Klasse des
Seminars, welche die Bürgerschule mit vertraten.
Mädchen blieben in der Elementarschule, weil es keine Alternative gab.
1805-1909
1805 Institut für die Töchter der höheren Stände.
1. Lehrer war der Katechet Vetter.
Aus einem Schülerinnenverzeichnis ersah man, dass es 1827 schon zwei Klassen gab.
Personal:
Subdiakonus, Diakonus, drei Lehrer der Elementarschule und eine Lehrerin.
Fächer Deutsch, Französisch, Schönschreiben und Zeichnen, Geschichte, Naturkunde, Erdbeschreibung, Religion und weibliche Handarbeiten.
Finanziert nur durch
Schulgeld.
1837: höhere Töchterschule
bis 1867
Leitung durch den Subdiakonus.
1882: Reorganisation
1. Klasse erhielt einen zweijährigen Kurs
Ostern
1905 wurde auch der Kursus der 2. Klasse zweijährig.
30-40 Schülerinnen. Ziel ging nur knapp über die Volksschule.
Ostern 1907 wurde die 2. Klasse und am 31.03.1909 mit der 1. Klasse das Mädcheninstitut aufgelöst.
Immer mehr wurde der Ruf nach einer Ausbildung für den mittleren Dienst laut.
- Aufbauend auf der Grundschule.
- Sechsstufige Mittelschule.
1924 Mittelschule geschaffen.
Eröffnet mit 38 Knaben und 17 Mädchen.
1930: 304 Kinder, sieben Klassen.
(209 aus der Stadt, 52 aus dem Kreis, 43 aus anderen Kreisen)
Anerkennung 1930.
Einweihung am 31.3.1930.
Untergebracht an der Beethovenstrasse in einem
Anbau an die evang. Knabenschule.
Gymnasium
Das Staatliche Gymnasium
Aelteste höhere Lehranstalt in Oels
Vorgänger (vor 1538) höhere oder niedere Lateinschulen.
1556 beginn sicherer Quellen.
Neben der Schlosskirche stand ein baufälliges Häuschen an der '
Trebnitzischen Gasse'. Entspricht 1930 dem Kospoth-Platz.
1903 verschwindet der letzte Nachfolgebau an dieser Stelle.
Das kaufte
1556 Herzog Johann. Der Rektor Zacharias Wittich, sein Gehilfe Andreas Keppich waren den ersten Gymnas. Lehrer. Schulstoff war Lesen, Schreiben, Rechnung und Latein.
Es war eine niedere
Lateinschule. Die Lehrer waren Theologen.
Etwas später gab es dann noch eine 'deutsche Schule'. 1593 war der deutsche Schulhalter
Caspar Richter. Er war also der erste Volksschullehrer in Oels (Seite 83).
Melchior Eccard, eigentlicher Reformator für Oels, schuf in Oels eine höhere Lateinschule mit dem Landesherrn. (Gymnasium illustre, 1594). Der Herzog liess ein grösseres Haus bauen.
Die Schule war ein Glied der Kirche
Die Rektoren waren Geistliche, später (1709-1809) die Pröbste von Oels und zugleich Pastoren von Döberle und Bogschütz.
Die Schule hatte fünf Klassen und fünf Lehrer. Der Zugang zur Uni war aber nicht gegeben.
Träger waren die Stadt, der Fürst und die Kirche.
Ab
1688 wird das Gymnasium Stadtschule.
Um
1700 kam es zu grösseren Aenderungen im politischen und religiösen Bereich.
Mit der
Stiftung der Grafen Joachim Wenzel und und Carl Christian von Kospoth
1727 kam die Rettung des Gymnasiums.
1767/1777: Rektor Jachmann.
Direkter Zugang zu den Universitäten
Das Gymnasium hiess nun bis 1813 '
Seminarium'.
Mit der
Machübernahme durch Preussen verloren die Oelser Herzöge ihre Hoheitsrechte.
1809: Die Pröbste sind nich mehr Rektoren des Gymnsaiums
1822: Breslauer Provinzialbehörde übernimmt die Schule.
Aenderungen:
- Bildung von Realklassen 1838-1853
- Einführung Turnunterricht 1844
- Vermehrung der Klassen 1852/1853
- Vergrösserung des Schulhauses (1862)
- Starker Anstieg der Schülerzahlen (1886: 302)
- Anstieg wird durch Neugründungen in der Nachbarschaft gebremst.
1886 wird das 'Herzogliche Gymnasium' ein 'Königliches Gymnasium', also eine preussische Staatsanstalt.
1871: Gründung des deutschen Reiches
Folgen:
- Die preussischen Kräfte werden durch allgemein deutsche Gedanken zurückgedrängt.
- Kirche wird durch den Staat abgelöst.
Schulreformen:
1892, 1901, 1915
1918:
'Staatliches Gymnasium'
1924: Erneute Schulreform (Seite 85)
Staatliche Logau-Oberrealschule
Logau-Oberrealschule
1922 gegründet.
Im Haus der ehemaligen Lehrerseminars (Letzte Klasse 1926).
1. Direktor Hilgenfeld
Schule Ostern
1828 nach der ersten Reifeprüfung anerkannt.
Die Anstalt ist paritätisch und auch von 48
Mädchen besucht.
Ostern 1928: 160 Schüler. 1929: 173 Schüler
Schwerpunkte bis 1930:
Europäische Gegenwartswerte vermitteln.
Neue Sprachen, Mathekmatik und Naturwissenschaften
Dann
Umwandlung in eine deutsche Oberschule
Hervorhebung der
deutschen Kulturwerte.
Deutsch, Geschichte, Erdkunde rücken in den Vordergrung.
Gleichwertig mit einem humanistischen Gymnasium.
Zweite höhere Knabenschule
6 Klassen (Aufbauschulform)
Soll in 6 Jahren den Stoff von 9 Jahren bearbeiten (grundständige Schulform)
Ermöglicht es auch ärmeren, aber begabten Schichten eine höhere Bildung zu erhalten.
1928 waren 72 % der Schüler Auswärtige.
Lyzeum
Lyzeum
(Seite 82)
Höhere Mädchenschule
1805 Töchterinstitut schliesst an Volksschule an.
1853 gründet Fräulein Spruth eine
private höhere Töchterschule mit staatlicher Konzession.
3 Klassen mit 2 Jahrgängen.
1878 Vollausbau erreicht
1853 an der
Storchneststrasse 4. 1884-1930
Magazinstrasse 19 in Neubau unter den Schwestern Snay.
1901: Leitung unter Frl. Weyrauch und Niecke. Erweiterung 1909.
1909: Anerkennung als Lyzeum
1923: 364 Schülerinnen. Die staatlichen Reformen dieses Jahres brach den Betreiberinnen das Genick.
Stadt, Kreis und Staaten mussten immer mehr zahlen.
1924: Übernimmt die Stadt und der Kreis die Finanzierung der Schule.
1929: Städtische Schule
1930:
Ein angemessenes Schulhaus muss beschafft werden.
Ziel ist der Ausbau zu einem
Oberlyzeum
Seite 82