Seite 7
Zu diesen Grundsätzen gehört u.a. auch die sogenannte zweistrassige Anlage der Hauptverkehrsadern. Druchzog einen Ort nur eine Hautstrasse, die von einem Tor über den Markt zu dem entgegengesetzten Tor führte, so wurde in der Regel, um den Fuhrverkehr in geordneten Bahnen zu lenken, von jedem Tor bis zum Markt eine Parallelstrasse geführt. Die rechte Strasse diente dem Verkehr vom Tor zum Markt, die andere dem Verkehr in entgegengesetzter Richtung, so dass jede der Strassen nur in einer Richtung befahren wurde. An der rechts gelegenen Strassen befanden sich dann, in der Regel wieder auf der rechten Seite, die Gasthöfe mit den Ausspannungen für die fremden Fuhrwerke.
Seite 11
Alte Bürgerhäuser sind durch den Brand von 1730 nur wenige erhalten.
Haus
Ring 48: um 1800 entstanden. Mäanderband und zwei Säulen
Pfarrwitwenhaus: Marien-/Georgenstrasse Bau mit Mansardendach. Ende 17. Jh. Ueber der Tür befindet sich eine alte Kunstschlosserarbeit.
Marienstrasse 18: altes Patrizierhaus. Gebaut 1776. mit Säulen und Tympanon geschmückt. Früher hatte das Haus eine grosse Freitreppe. Hier wohnt der herzogliche Kommandeur der Oelser Husaren.
Auf der linken Seite der Breslauer Strasse gerade Häuserfront bei den Häusern 25, 26 und 27 aber ausgebaucht. Mit Abschluss durch das Tor.
Durch die Strassenbiegung rücken die Fronten der linken Häuser ins Blickfeld.
Vorspringende Häuser (Von Ring in die Luisenstrasse Haus 11 und vom Ring in die Ohlauerstrasse Haus 61.
Seite 11
Denkmäler
Kaiser-Friedrich-Denkmal auf dem Kaiserplatz
Birsmarkdenkmal vor dem Pfarrwitwenhaus
Dragonerdenkmal. Breslauer Strasse
Jägerdenkmal: Jägerplatz
Siegessäule vor dem Rathaus
Ehrensäule vor dem Schloss von Bürgern 1791 zur herzoglichen goldenen Hochzeit errichtet.
Finanzamt. Wartenberger Strasse 10, Neubau von 1926.
Friedhofsportal Wartenbergerstrasse, schräg gegenüber dem Finanzamt. Vor 1800 gebaut.
KD 168/ Seite 162
Gymnasium
Am Kaiserplatz,
Neubau 1903.
Von Kospoth auf Briese für die Aula gestiftete Glasfenster. Stellt den 'Heldentod' des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels dar, Kampfgenosse Schills.
Seite 12
Altes Gymnasium lag auf der Breslauer Strasse, wo später das Dragonerdenkmal (1925) stand.
Jugendheim des
Reichsbahnausbesserungswerkes
Hindenburgstrasse
Lehrlinge können hier Freizeit verbringen.
- Bastelräume
- Leseraum
- Spielraum
- Vortragssaal
- Aquarium
Kaserne des Reiterregiments 8.
Wartenberger Strasse
Anlage von der Stadt gebaut. Fertig 1903.
Übernommen durch den Reichswehr Fiskus.
Katholische Kirche
Georgenstrasse
Einziges Gebäude aus der
Barockzeit. Um 1740 erbaut. Der Turm wurde kürzlich mit dem leuchtenden Auge Gottes (seit alters her).
Kreishaus
Kronprinzenstrasse 10. Neubau der letzten Jahre (vor 1925).
Im Sitzungssaal ein grosses Oelsgemälde.
Land- und Amtsgericht, Ohlauerstrasse.
Moderner Bau aus rotem Sandstein.
Probstkirche
An der Vereinigung der Marien- und Georgenstrasse. Früher Garnisonkirche.
Empfehlung: In Vollmondnacht vom ehemaligen Landratsamt aus betrachten (Marienstrasse).
Beschreibung des Innern der Kirche.
Seite 14
Rathaus
Bau mit schönem Turm aus dem Jahr 1825.
Im Stadtverordneten-Sitzungssaal: Gemälde mit Stadtansicht von 1676.
Seite 15
Reichsbahnausbesserungswerk
Würtemberger Weg 20
1913 in Betrieb genommen.
1600 Beamte und Arbeiter (1925)
2 Hauptgebäude für die Lokomotiven und viele Zuliefergebäude.
Für die Belegschaft gibt es ein Schwimmbad. Auch öffentlich zugänglich.
Dazu ein Werkkasino und eine Selterwasser- und Limonadenfabrik.
Salvatorkirche
Wendestrasse
Dieses kleine Kirchlein, früher auch Barbarakirche, Baugeschichte wenig bekannt. War Kirche, Synagoge, Zeughaus und wieder Kirche.
Turm mit Doppeldach und alte Wetterfahne.
Gegenüber der Kirche (hinter dem Turm) zwei orginelle, barocke Sandsteinportale mit seitlichen Ohren.
Das Innere der Kirche, weiss und braun, zum grossen Teil Barock. Kanzelaltar mit Christuskopf und auf der Empore die Fürstenloge.
Kirche 1730 wieder
aufgebaut.
Seite 15
Das Schloss
Ueber dem Vorhof das Standbild des Erbauers. Herzog Johann.
Schlossbau umschliesst einen Hof.
An den Ecken der Turmballstrade hocken acht Löwen, die Schilde in den Tatzen halten.
Von Kaspar Khune erbaut. Baubeginn 1560, beendet 1603.
Renaissance Stil mit niederländischem Einschlag. Ähnliche Schlossbauten in Dänemark.
Weitere Beschreibungen.
Seite 17
Schlosskirche
Um 1200 erbaut. Aelteste Kirche in Oels.
Aeltere Gruft unter dem Altar. 1925 nicht mehr zugänglich. (1513-1697 27 Personen beigesetzt)
Neu Gruft später angebaut. (1700-1761 benutzt).
Am 15.6.1910 Einsturz der Kirche.
Dreischiffiger gothischer Kirchenschiff. Schliesst mit Sterngewölben ab.
Rechte Empore mit Hofloge.
Kanzel von 1609. / Taufstein um 1500 datiert.
Seite 19
Stadtpark
Neu angelegt kurz vor 1925.
nord- östliche Richtung
enthält, Tennisplätze, Promenade, neues Freibad mit künstlichem Sandstrand. Planschwiese, Rodelbahn, Vogelschutzinsel.
Seite 19
Stadtsäle
früher Elysium an der Wartenbergerstrasse. Von Stadtbaurat Schaaf umgebaut. An die Säle angebaut ist die Gaststätte Elysium.
Saal für 1000 Personen.
Seite 19
Tor, Breslauer
Späte Backsteingotik (15. Jh.)
Seite 19/20
Volksschule, ev , Kronprinzenstrasse
Moderner, geräumiger, reich ausgestatteter Bau mit sehenswerter Turnhalle. Ist mit einer Orgel ausgestattet.
Seite 20
178 m.ü.Meer
800 Hektar
122 Hektar bebaut, über 15'000 Einwohner
4/5 evangelisch; 1/5 katholisch
Oels ist
Wohnstadt, nicht Industriestadt
Schuh-, Möbel- und Maschinenfabriken
Viele Behörden
Stadt stellt Land für Wohnbauten zur Verfügung.
1920-1926 500 neue Wohnungen mit Unterstützung durch die Stadt.
Strassen:
mit Kleinpflaster auf Unterpflaster; oder mit Reihensteinpflaster
Fussgängerweg: Mosaikpflaster, Granitplatten- oder Zementplattenbelag. Früher Kleinpflaster.
Strassenbeleuchtung mit
Gaslaternen.
Strassen mit
städtischem Strassenbild. Bahnhofstrasse, Ohlauerstrasse,
Strassen an den Amts- und Landgerichtsgebäuden.
Schmuckplätze: Wilhelmsplatz mit dem Kaiser-Friedrich-Denkmal.
Jägerplatz mit dem Jägerstein
Mehrere schöne Gebäude. Besonders die städtische
Volksschule. Verbunden mit Turn- und Festhalle für 600 Personen.
Wasserversorgung durch das städt. Wasserwerk. (Seite 22) Gebaut 1898.
Aus 15 Brunnen in einen Sammelbrunnen. Dort gereinigt und in die Häuser befördert.
Kanalisation
Seit 1908. Niederschlagwasser über Stichkanäle in den Oelsbach. Restliche Abwässer auf die Rieselfelder gepumpt.
Gas
Städtische Gasanstalt
. 1868 eingerichet. 1921/22 durch moderne Anlage ersetzt. Ergänzt durch Ammoniakgewinnung und Benzol.
Elektrischer
Strom durch Elektrizitätswerk Schlesien.
Feuerschutz
Freiwillige Feuerwehr. Elektrische
Feuermeldeanlage.
Feuerlöschgerätepark ergänzt durch Motorspritze und einen 12sitzigen Kraftwagen.
Öffentlicher
Sanitätsdienst.
Freiwillige Sanitätskolonne mit Krankenautomoblil.
Schlachthof (Seite 22/23)
Seit 1898 städtischer Schlachthof mit Kühlanlage, Laboratorium und Kunsteisfabrik.
Städtisches Krankenhaus
S. 23
Gut eingerichte mit 110 Betten.
Innere und chirurgische Abteilung.
Städtisches Wohlfahrtsamt
Eingerichtet 1920
Drei Abteilungen: Fürsorgeamt (mit einer hauptamtlichen Fürsorgerin), Gesundheitsamt und Jugendamt.
17 Bezirke mit je einem Bezirksvorstehen.
Anstalten:
Hospital und Siechenheim. (aus der
Wende'schen Stiftung hervorgegangen)
Kinderhort
Kindergärten des vaterländischen Frauenvereins und der Grauen Schwestern.
städtische
Volksküche; Tuberkulose
Fürsorgestelle;
Mütterberatungsstelle
Turnen und Sport (Seite 23)
Mehrere Vereine
Drei Turnhallen
Grosse Turnhalle soll in der ehemaligen Exerzierhalle eingerichtet werden.
Hinter den Stadtsälen (56 m lang und 15.5 Meter breit. Auch zum Tennisspielen geeignet. Vor dieser Halle befindet sich ein 3000 m2 grosser Turnplatz.
Neue
Volkserholungsanlage
mit Sportplätzen, Freibadeanstalt, Teichanlagen und 120 Morgen grosser Stadtpark im Osten der Stadt.
Hinter dem Gelände der Stadtsäle und dem schmucken Jägerplatz liegt der neue Sportplatz. Mit Umkleide, Duschanlage und Zuschauertribüne und Gastwirtschaft.
Daneben liegt der städtische
Fisch- und Gondelteich. (Rudern und Schlittschuhlaufen).
Seite 24: Mitten im Stadtpark: neue
Freibadeanstalt. 3600 m2 Wasserfläche mit künstlichem Sandstrand. Wasserzufuhr aus dem
Kupferhammerbach. Anschliessend an das Bad liegt eine Planschwiese mit Kinderspielplätzen und Sandkästen.
Promenadenweg durch den
Stadtpark, der 1921 angelegt worden ist.
Vogelschutzinsel--> Rodelbahn--> über Spahlitz in den
Stadtwald.
Fasanerie. Oeffentlicher Teil des Schlossparks.
100 m breiter
Grüngürtel ist im Osten vorgesehen.
Bildungswesen und kulturelles Leben.
(Seite 25)
Gymnasium seit 300 Jahren
(1829-1835 Gustav Freytag hier Schüler)
Altes Gymnasium in der Breslauerstrasse
KD 18/Seite 53
Neues Gymnasium Friedrichstrasse 1911
KD 140/Seite 144
Höhere Töchterschule
1853 (als Privatschule gegründet)
1909 Anerkennung als Lyzeum.
Evangelisches Lehrerseminar
1874 gegründet mit Präparandenanstalt.
-->1922 staatliche Oberrealschule in Aufbauform =
Logau-Oberrealschule.
städtische
Mittelschule für Knaben und Mädchen, 3
Volksschulen, darunter eine
katholische Schule und eine
Hilfsschule für schwachbegabte Kinder.
Kaufmännische und gewerbliche
Berufsschule.
Landwirtschaftliche Schule des Kreises Oels.
Heeresfachschule (Fortbildung des Heeres)
Ausbildungskurse für
Beamte mehrerer Kreise
Hochschulvorträge der Uni Breslau
Gute
Volksbücherei (ca. 3000 Bände)
Städtisches
Archiv mit Magistratsbücherei im Rathaus.
Theater im grossen Saal der Oelser Stadtsäle.
Musikleben: Mehrere Männergesangvereine
Zusammenschluss von 100 Sängern
Externe Konzerte.
Wirtschaften
Rundgang 1925
Bahnhofshotel, Bahnhofstrasse 10
Goldener Stern, Parkstrasse 8
Fidele Ecke Ohlauerstrasse 4
Fürst Blücher Ring 40
Goldener Adler, Ring 25
Der Alter Fritz Ring 18
An die Ecke zu Fiebig
Tauben-Spaete
Gimmler
Elysium
Eduard Maeker, Brreslauer Strasse 30
Draesner, Bierbrauerei
Gustav Schütz
Café Bismarck zum Bahnhof zurück
Bahnhofstrasse 9
Blüchergarten, Blücherstrasse 22
Schlossecke, Ohlauerstrasse 4
Tivoli, Wartenbergerstrasse