Schmiede Aargauerstrasse Die Familie Baumann bringt verschiedene Wagner und später Hufschmiede hervor. Uns interessieren hier die Nachkommen von Jakob Baumann (1751-1814). Er ist Kirchmeyer. Allerdings ist es nicht ganz sicher, ob er auch Wagner wie seine Vorfahren war. Jakob heiratet in Kilchberg 1772 Verena Ernst (1751-1801). Von seinen 10 Kindern wollen wir uns das Leben des Sohnes Samuel ansehen und wenigstens die Eckdaten von Jakob, alt Kilchmaiers, betrachten.
Samuel Baumann (1789-1843) 1807 heiratet er Maria Gloor. Mit ihr hat er 10 Kinder, von denen mehrere Schmiede werden. Im Jahr 1820 baut Samuel eine Hufschmiede unter der Versicherungsnummer 190. Es ist eine gemauerte Hufschmiede ohne Wohnung, aber mit einem Ziegeldach. Die Schmiede hat einen Wert von 500 und liegt an der Einmündung der Holzstrasse in die Aarauerstrasse. Zwischen 1830 und 1839 besitzt er ein Strohhaus (143 A) und diese Schmiede im Wert von total 2975. 1837: Die auf dem gleichen Grund (wie Nr. 143) stehende gemauerte und mit
Ziegeln gedeckte Hufschmitte (Nr. 142). Wert 900 (Obligation). Die Familie lebt
im Haus 143 A: Interessant ist es, dass der Sohn Heinrich * 1816 nicht in der Familie lebt.
Samuel stirbt 1843. Im Wohnhaus leben 1850 dann drei seiner Kinder und seine Witwe. Baumann, Johannes * 1823 Feilenhauer ; Baumann, Anna Maria * 1788 Witwe; Baumann, Friedrich * 1831 Feilenhauer; Baumann, Maria * 1822 Näherin (Nr. 30 - 33) Der Sohn Heinrich, hat in der Zwischenzeit seine eigene Schmiede erbaut. Jakob, Johannes (Feilenhauer) und Friedrich bleiben dem väterlichen Beruf treu und werden Schmiede. Friedrich übernimmt dann das Amt als Gemeindeförster und sitzt einige Jahre im Gemeinderat von Oberentfelden. Die Schwester Anna Maria bleibt ledig und seine zweite Schwester Katharina heiratet. Der Feilenschmied Johannes (s. Steuern 1866: nach Amerika) und der Bruder Daniel Baumann wandern vermutlich aus, ohne dass über ihr Schicksal was bekannt wird. Samuel wird 1850 als Schmied erwähnt. Offiziell wird Maria Baumann 1849 als Besitzerin der Schmiede erwähnt. Bis 1865 bleibt das so. In diesen Jahren scheint der Sohn Jakob (1815-1870) hier als Hufschmied zu arbeiten. Er selbst ist Gemeinderat und Armenpfleger vom 1.1.1857 bis zu seinem Tod. Jakob heiratet 1845 Anna Maria Kyburz.
Als sie 1867 stirbt, übernimmt der Sohn Heinrich die Schmiede. Allerdings verkauft er die Schmiede 1879 an Caspar Gloor von Leutwyl. Da Heinrich ja eine eigene Schmiede besitzt, wird im Vertrag festgehalten, dass die Schmiede nicht mehr als solche benutzt werden darf. Samuel Baumanns Witwe nimmt im April 1850 auf Schmiede und Haus Geld auf:
160 /161 Steuern 1850 Witwe Baumann, des Samuel
160 /161 Steuern 1857 Witwe Baumann, des Samuel
Als Heinrich Baumann die Schmiede 1879 an Kaspar Gloor verkauft, verbietet er, dass der Käufer in dem Haus als Schmied arbeiten darf. Auch behält er sich alles Werkzeug (wie die Feueresse) vor. Obwohl er beim Einreichen des Baugesuchs betonte, dass im Ort keine Schmiede mehr bestehe. Die seines Vaters schien ihm schon weit genug weg. Jetzt will er sich aber doch nicht unbedingt einen Konkurrenten heran ziehen. Da der Bruder von Samuel Baumann * 1789 mit der Witwe des Schmiedes an der Dorfstrasse verheiratet war, wollen wir ihn hier erwähnen: Jakob Baumann (1782-1858) wird Wagner. Er heiratet 1804 das erste Mal Sara Bodmer (1781-1836) von Entfelden. Da er 11 Kinder zu versorgen hat, nimmt er in zweiter Ehe die Witwe des Schmieds Samuel Huggenberger, Anna Maria Suter, zur Frau. Allerdings stirbt sie bereits 14 Tage nach der Heirat am 30.03.1839. Hier wollen wir diese Schmiede verlassen und uns den nächsten Generationen der Familie Baumann an der Aarauerstrasse 6 zuwenden.
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© GCA Christian Heilmann Kontakt: Heilmann AT GCA.CH / Letzte Änderung: 07.01.2008 |