Schicksale
von Auswanderern
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Armengut OE |
Fr. 285 |
7.50 Zins |
Armengut AG |
Fr. 700 |
12.10 |
Schulgut OE |
Fr. 500 |
7.20 |
Nr. 32 Teilung S. 426 / Fertigung 11.37 / 27.07.1877
Maria geb. Wilde des sel verstorbenen Rudolf Kyburz, Jakobs von OE, Kinder: Jakob, Rudolf und Barbara Kyburz
13.1. Erbauskaufsvertrag.
Teilung: Jakob Kiburz, Posamenter
Rudolf Kiburz, Posamenter
Garantieren unentgeldlichen Wohnsitz lebenslänglich
Schleisszins von £ (Fr.) 312.5.- zusammen 937.5 £ /
Ein halbes hölzernes und mit Stroh bedecktes Haus samt Scheuerwerk in Brand(register) unter Nr. 117 A um £ 550 versichert.
Kraut- und Baumgarten
Am Suhrefluss und Bernhard Walther, Rudis andererseits,
Haus und Garten gehen an Jakob K. 3.7.1845
Am 09. August 1880 teilt seine Ehefrau dem Gemeinderat von Oberentfelden mit, dass ihr Ehemann, Josef Kyburz, Posamenter, die letzte Woche nach Amerika verreist sei. Der Gemeinderat beschliesst deshalb, das Bezirksgericht Aarau zu informieren, da Josef bis zum Geldtag (Konkurs) ausbetrieben worden sei.
Am 6. September 1880 wird Herr Caspar Gautschi, alt Gemeinderat von OE als Pfleger für die Kinder des abwesenden Joseph Kyburz vorgeschlagen.
An der Gemeinderatssitzung vom 10.01.1881 wird untenstehender Brief des Joseph Kyburz vorgelegt. Man beschliesst den Sachverwalter zu informieren, aber noch nichts zu unternehmen. --> Brief
Newyork d. 27 Decber. 1880
Tit. Gemeinderath in OberEntfelden
Geehrte Herren!
Nachdem ich im Laufe des verfloßenen Sommers meinen Ruin unvermeidlich über mich hereinbrechen sah, habe ich mich hieher begeben, um, wenn auch nicht mir, doch meinen Kindern Gelegenheit verschaffen zu können, ihre Arbeitskraft besser und ausgiebiger verwerthen zu können. Ich ging in der Hoffnung, von hier auch meine Familie unterstützen und zugleich das nöthige Reisegeld zu ihrer Übersiedlung das sich auf zw. 850 fr. belaufen wird, aufbringen zu können. Leider bin ich in meiner Hoffnung getäuscht, indem die Seidenweberei seit einigen Monaten auferst flau geht, so daß viele Weber außer Arbeit sind, die andren aber zu reduzirten Löhnen, und bei beschränkter Arbeitszeit arbeiten müßen. Es ist mir deshalb nicht möglich, neben der Unterstützung meiner Familie das Reisegeld aufzubringen, und doch möchte ich gerne meine Angehörigen bei mir haben, um so mehr, da das Geld, welches ich für mich zu brauchen genöthigt bin, mit demjenigen, das ich meiner Familie schiken muß, beinahe hinreichen würde, die vereinte Familie anständig durchzubringen, zudem könnten meine zwei älteren Kinder hier schon etwas verdienen.
Aus diesen Gründen wage ich es, an Sie Geehrte Herren, das Gesuch zu stellen, Sie möchten der Ortsbürgergemeinde den Antrag bringen und befürworten, meiner Familie die Hälfte des zur Auswanderung nöthigen Reisegeldes aus einer Gemeindekaße zufließen laßen.
Indem ich Sie meiner vollkommenen Hochachtung versichere zeichne
Achtungsvoll Joseph Kyburz
Joseph schreibt etwa ein Jahr später
nochmals. Diesmal an seine Familie
(Rückübersetzung einer englischen Abschrift)
Lieber Freund und Cousin Robert; (1854 - 1917)
In Deinem Brief, den Du am 12. Dezember 1881 geschickt hast und den ich am 31.12. erhalten habe, wirfst Du mir vor, dass ich nicht geschrieben habe, was ich versprochen hatte. Du hast recht. Ich würde Dir geschrieben haben, wenn ich alles hätte erzählen können, worüber ich wünschte, dass Du mir antworten würdest, wenn wir miteinander reden könnten. Glaube mir, wir würden zwei Tage lang nicht damit fertig.
Zuerst habe herzlichen Dank für Deine Freundschaft. Nach all den Schwierigkeiten und Unerfreulichkeiten, welche in Oberentfelden geschehen sind, bin ich glücklich, das überstanden zu haben.
In den Augen des Gemeinderates ist es ein Verbrechen, wenn ein armer Teufel seine Familie aus den Schwierigkeiten und Zwängen holt.
Aber Du bist nun verheiratet und ich denke, dass Du verstehen kannst, was ein Vater für seine Frau und seine Kinder tun muss.
Ich arbeitete beinahe jeden Tag und in der Nacht bis 12 oder manchmal bis 1 Uhr aber es war unmöglich genug für die Familie zu verdienen. So was es notwendig etwas zu unternehmen. Ich wusste, dass, wenn ich in den USA arbeiten könnte, würde es mir dies erlauben, Geld für meine Familie nach Hause zu senden und nachdem Geld zu verdienen für die Reise meiner Lieben.
So wanderte ich aus. Und nun ist meine liebe Familie hier ohne Hilfe der Verwaltung. Ich bin meinem Bruder Rudolf (1844 - 1906) und Dir sehr verpflichtet, dass ihr die 30 Franken zurückgewiesen habt, welche der Magistrat angeboten hat. Hier hat mir ein Freund, Roser, 50 Franken geliehen. Nun habe ich es zurückgezahlt.
Ich denke, dass mein Vater Dir erzählte, dass die drei jüngsten Jungen krank wären, aber nun geht es ihnen wieder gut und gerade jetzt spielen sie mit ihren Weihnachtsgeschenken.
Wir sprechen Schweizerdeutsch wie wir es zuhause gesprochen haben. Aber wenn Wilhelm, Marie und Jakob draussen sind, sprechen sie Englisch so gut es geht. Meine liebe Frau spricht immer Entfelder Deutsch und ich auch. So denken wir, dass Gottlieb, Hans und Fritz beide Sprachen, Deutsch und Englisch, lernen werden.
Es sind jetzt 16 Monate her, dass ich hier bin. Während der ersten zwei Monate konnte ich nicht arbeiten, da unser Beruf, den ich ausübe, keine schlechte Zeit hatte (!). In ungefähr 14 Monaten verdiente ich genug, um Möbel, die wir brauchen, und eine Nähmaschine zu kaufen. Für Taschengeld und Hausmiete zahle ich 660 Franken im Jahr.
Nun, wenn ich in der Lage bin, Dir Geld zu schicken (Du hast es mir geliehen), werde ich es so schnell wie möglich tun.
Ich will schliessen mit herzlichen Grüssen an Dich und Deine Familie, meinen Vater und Brüder.
Familie Kyburz
Aus: Lüthi, S. 209
Aus dem Buch von Alfred Lüthi 'Die
Ortsgeschichte von Oberentfelden', 1997 Einwohnergemeinde Oberentfelden S. 209
(dort auch sein Foto):
'Eine bedeutende Rolle für Oberentfelden spielt die Bürstenindustrie. Die
erste Fabrik dieser Art gründete Samuel Thut im Jahre 1860. Auf
handwerkliche Art begann er mit der Herstellung von groben Haushaltbürsten. Bürstenbinder
aus dem Schwarzwald waren seine ersten Fachkräfte. Zu Beginn der 1880er Jahre
liess er einen Fabrikneubau errichten, der ihn jedoch finanziell ruinierte. Den
Betrieb erwarb Rudolf Walther-Vogel . Samuel Thut wanderte mit seiner Familie
nach Nordamerika
aus.'
1871 war ein Fabrikgebäude von Louis Schulé im Dorf unter der Hausnummer 233 (1877: 0078 / 1900: 0084) gebaut worden. Im Liegenschaftsregister wird bei einer Verpfändung erwähnt, Samuel hätte dieses Haus selbst gebaut.
1875 wird erwähnt: Gebäude mit Werkstatt und (...) von Stein, Ring und Holz mit Eisenbalkenkeller (im Wert von Fr. 7000). Vertikale Dampfmaschine mit Transmission. Als Samuel Thut dieses Gebäude übernimmt, hat es mit den Maschinen einen Wert von Fr. 9000. Als die Transmission 1878 entfernt wird, geht der Wert auf 8000 Fr. runter. Beim Konkurs (Geldtag) 1883 übernimmt Heinrich Lüscher von Kölliken das Gebäude für Fr. 5600.00. Im gleichen Jahr wechselt es dann an Rudolf Walther-Vogel (31.07.1855 - 06.01.1914 Schwager von Samuel Thut)
Hausnummer 0071
1875 hatte Samuel von seinem Vater, dem Tierarzt Samuel Thuet das Haus Nr. 0071 geerbt. Dies war ein Wohnhaus mit Scheune, Stall und Futtertenn von Stein, Ring und Holz, 2 stöckig mit gewölbtem Keller und Schweinstallschopf. 1877 baut Samuel zwei weitere Schöpfe an. Damit steigt der Wert des Gebäudes von 7200 Fr. auf 7900.00. Bei seinem Konkurs muss er das Gebäude für 4500 Fr. an Heinrich Lüscher von Kölliken abtreten. Dieser behält es bis 1885.
Grundbesitz
Fertigung 30.10.1882
Samuel Thut, Geldaufbruchschein Fr. 20'000 / Grundpfänder
Diese Grundstücke hat er erworben von:
1,3,4,5,6,7 und 8 Erben des selig. gestorbenen Samuel Thut, Tierarzt von OE infolge Kaufvertrag vom 1.5. und 13.7.1874 / Fertigung 19.339
Nr. 2 selbst erbaut
Nr. 10 Kauf vom 25.04.1873 Fertigung vom 31.12.1873 von Samuel Thut, Tierarzt von OE / Unterentfelden Fert Prot. Nr. 14 S. 210
Nr. 11 von Gottlieb. Walther, Gemeindeförster von OE, Namens des Joh. Rudolf Häfliger, alt Statthalters von daselbst infolge Kauf vom 17.11.1874 Fertigung vom 21.10. 1875 / Unter-Entfelden Fert. 14. Seite 452
Sein Besitz: Total Fr. 41795 ---> mit Fr. 34035.95 belastet. 30.10.1882
Geldaufbruchschein Fr. 24'000 vom Fertigung 18.12.1882 Seite 98
Gleiche Immobilien
Samuel Thut, Hauptschuldner
Emil Walther Gerber; Friedrich Walther-Kyburz und Theodor Thut, zum Engel, als Bürgen
Aargauische Bank
Gleiche Liegenschaften
Schuldposten:
Aargauischen Viehentschädigungskasse in Aarau (4000.—Fr. ) Bezahlt L.B. III S. 143
Auf Nr. 1 bis 10 haftend Zu Gunsten der Ehefrau Bertha Walther 500.00 laut Ausmittlung vom 25.2.1878
Zu Gunsten der Aargauischen Bank laut Pfandbrief vom 25.03.1878 (13515.95 Fr.) Bezahlt L.B. III Pag. 149 (separate Lösung)
Auf Nr. 11 Zu Gunsten Witwe Verena Kyburz, Posthalters, als Erbin des Joh. Rud. Häfliger, alt Statthalters von OE. Laut Kauf.. vom 17.11.1874 mit Fertigung 24.10.1875 Restanz. Capital ( Fr. 2950.00 sep. Fertigung)
Bleiben Schulden von Fr. 500.00
Fertigung S. 113 / 12.01.1883 / Gültbrief um Fr. 24000
Auszug aus dem Geldtag des Jakob Kyburz-Elsasser, Zimmermann in Unterkulm früher in OE später in Schöftland
Haus Nr. 84 Wohnhaus mit Scheuerwerk 6000 geschätzt und Baumgarten
Ersteher: Jakob Walther-Wild, alt Gemeindeweibel, Samuel Thut, Bürstenfabrikant und Samuel Elsasser Zimmermann von und in Unterkulm Kaufsumme 8000
Barzahlung Thut: Fr. 445.00
Fertigung S. 187 14.05.1883
Auszug aus dem Geldtagsprotokoll über Samuel Thut-Walther, gewesener Bürstenfabrikant in OE
Steigerung vom 6.6.1883
1-3 Besteher Heinrich Lüscher-Thut von Holziken in Kölliken Kaufsumme Fr. 8500.00
Bürgen: Samuel Suter-Dätwyler, Vice-Ammann und Jakob Matter Bez. Richter beide von und in Kölliken.
6.9.1883
Buch Nr. 160/Fertigung S. 315 / 6.6.1883
Familie nach Konkurs nach Amerika ausgewandert / Familie siedelt in Medford Wisconsin. 300 Meilen Nord - Nordwest von Chicago. Es war eine Waldgegend, die erst 1873 von einer Strasse erreicht wird. Das Klima ist ähnlich wie in der Schweiz. Die Winter sind dagegen eher kälter. Diese Tatsache war bei der Anwerbung nicht beachtet worden. Die Familie kaufte 80 acres Land, welches rund 4 Meilen von der Stadt weg lag. Die erste Zeit musste Wald gerodet werden und viele Steine mussten beseitigt werden. Da sie keine Aepfel und Pflaumen kaufen konnten, pflanzten sie Obstbäume an. (Quelle: Alle Informationen für die Zeit nach der Auswanderung erhielt ich von Don.T. aus Amerika, einem Nachkommen dieser Familie)
Friedrich ist mit seinem Bruder Gottlieb auf die Jagd gegangen. Dabei trennten sich die Brüder und Friedrich kehrte nicht mehr nach Hause zurück. Die Suche nach ihm blieb erfolglos. Im folgenden Frühling wurde seine Leiche gefunden. Er musste auf einen Hirsch geschossen haben, diesen aber nur verwundet haben. Als er sich ihm näherte, muss dieser ihn angegriffen haben. So fand man beide tot nebeneinander liegend.
Infos von Jackie Stuart
'I'm descended from Daniel Häfliger and Verena Morgenthaler. Their daughter Elizabeth (Lizette) married Johann Jakob Suter. Elizabeth and Johann Jakob are my ggrandparents. They apparently eloped and went to live in the United States. I understand they started west, got to Missouri, and then went east again where there were others from Switzerland. They raised their family in Rochester. Monroe Co. NY and died there.
Zu Jakob Suter “ 1841 hat sich in Oberentfelden folgende Information gefunden:
Abschrift, Gemeinde Ober-Entfelden V.R. Nr. 855
Pflegschafts – Rechnung des
Daniel Haefliger, Viehhändler, von und in Ober Entfelden, als unterm 2. November 1881. Oberwaisenamtlich bestätigter Pfleger fürJakob Suter, Johann Jakobs, alt Bannwarts von OberEntfelden in Amerika, geboren am 20. Mai 1841
Rechnungs – Periode.
Vom 2. November 1881. Bis 26. März 1885
Vorbericht
Unterm 8. Juli 1881 starb der Vater meines vorgenannten Pflegebefohlenen, weshalb die Pflegschaft entstanden ist.
Laut einem Schreiben vom Oktober 1884 hat der Schutzbefohlene die Herausgabe seines Vermögens verlangt.
Diesem Begehren entsprechend, liess die Waisenbehörde ein bezügliches Gesuch an das Titl. Bezirksgericht Aarau um Bekanntmachung des Vermögensausfolgungs-Begehrens abgehen. Die Publikation erfolgte und sind gemäss Mittheilung des Tit. Bezirs-Gerichts gegen dieses Begehren keine begründeten Einsprüche erhoben wurden, wesshalb die Vormundschaftsbehörde angewiesen wurde, dem Jakob Suter in Amerika sein Vermögen herauszugeben.
Der Erbtheil des Schutzbefohlenen wird um den Schuldner Gottlieb Suter, Schreiner [Sein Bruder * 1842] in OberEntfelden gekündet, damit die Ausfolgung des Vermögens erfolgen kann; die Pflegschaft kann deshalb als erloschen abgeschrieben werden.
Es folgt nun die Darstellung des Vermögens
Vermögens-Etat
Beim Beginn dieser Rechnungsperiode
Laut Theilungs-Auszug vom 10. Dezember 1882 beträgt der Erbtheil meines Pflegbefohlenen Fr. 1454.94
Hievon kommt in Abzug der erhaltene Vorempfang von Fr. 924.—
Verbleibt reines Vermögen Fr. 530.94
Einnahmen
I. An Rechnungsrestanz
Nichts.
II. An Capital und Zinsen
Es soll:
Herr Gottlieb Suter, Schreiner und Gemeindeweibel in Ober Entfelden, laut Theilungs Auszug vom 8. Juli und 10. Dezember 1882. Capital Fr. 530.94
Laut Uebereinkunft vom 20. März 1884 Fr. 40.00
Fr. 570.94
nebst Zinsausstand seit dem Theilungsabschluss...
Summa Ausstand Fr. 570.94
(Die weiteren Angaben sind nicht relevant.)
Ausgaben
I. An Rechnungsrestanz
Nichts
II. An Verschiedenem
1. Zahlt an Emil Kyburz Gemeindeschreiber für den Theilungs-Auszug (Beleg 1) Fr. 2.10
2. Bezahlt Nachnahme der Titl. Gerichtskanzlei Aarau für Bekanntmachung des Vermögensausfolgungs-Begehrens (Beleg Nr. 2) 8.15
Summa Fr. 10.25
III An Verwaltungkosten
1. Für meine Bemühungen und Zeitversäumnisse berechne eine billige Entschädigung von Fr. 4.-
2. Für die doppelte Ausfertigung dieser Rechnung sammt (...) Fr. 2.70
Summa Fr. 6.70
(..)
Bilanz
Die Einnahmen betragen
Die Ausgaben Fr. 16.95
Saldo zu Gunsten des Pflegers Fr. 16.95
Vermögens-Etat
Beim Abschluss dieser Rechnung
Das Vermögen besteht einzig in dem auf Pag. 3. hiervor aufgeführten Aktivpost im Betrag von Fr. 570.94
Hievon kommt in Abzug das Guthaben des Pflegers mit 16.95
Verbleibt reines Vermögen Fr. 553.99
Beim Beginn dieser Rechnungsperiode betrug dasselbe Fr. 530.94
Vermehrung Fr. 23.05
Oberentfelden, den 26. März 1885
Beilagen:
1. Ernennungspatent
2. 1 Theilungsauszug
3. 2 Stück Beleg.
Nächste Verwandte:
Namens des Gläubigers ist keine Kündung von Seiten des Pflegers erfolgt. Laut Schreiben vom 8ten und 28. Jan. abhier verlangt der Gläubiger den Arnold Kyburz, Posthalter als Bevollmächtigten, und will einstweilen noch keine Zahlung.
Oberentfelden, den 16. April 1885.
sig. G. Suter, Schreiner
Gemeinderäthlich genehmigt mit folgender Bemerkung:
1. Die Bermerkung des Gottlieb Suter, Schreiner kann nicht berücksichtigt werden, indem der Pflegebefohlene die Herausgabe seines Vermögens verlangt hat.
2. Die auf pag. 4 angerufenen Belege Nr. 1 und 2 werden vom Pfleger vermisst und sind deshalb zu ergänzen. Die Pflegschaft kann abgeschrieben werden.
Ober-Entfelden, den 27. April 1885
Namens des Gemeinderathes: Der Gemeindeammann sig. Emil Thut, der Gemeindeschreiber sig. Emil Kyburz
Genehmigt unter folgenden Bemerkungen:
1. Die verspätete Rechnungsablage wird gerügt;
2. Da der Befohlene keinen förmlichen Bevollmächtigten bestellt hat, so müssen die Vorschriften über das Waisenwesen Regel machen und erfüllt die von Gottl. Suter, Schreiner gemachte Rechnungsbemängelung als gegenstandslos dahin.
3. Der Pfleger hat den Vermögensherausgabeakt ungesäumt zu vollziehen und der Waisenbehörde unter deren eigener Verantwortlichkeit Ausweis vorzulegen.
4. Die Pflegschaft ist als erloschen abgeschrieben.
Aarau, 4. Mai 1885.
Der Bez. Ammann
sig. Steiner.
Für getreue Abschrift zu Handen des Bevollmächtigten Herrn Arnold Kyburz, Posthalter von Ober Entfelden test.
Ober-Entfelden, den 15. November 1886
Namens des Gemeinderathes der Gemeindeammann Emil Thut
Der Gemeindeschreiber Emil Kyburz.
© GCA Christian Heilmann Kontakt: Heilmann AT GCA.CH / Letzte Änderung: 07.01.2008 |